In dieser Blog-Serie möchte ich ein kleines, deutsches RC-Drift Setup-Glossar entwickeln. Zum einen um Anfänger der Einstieg in die RC Driftwelt zu vereinfachen, zum anderen auch dem schon erfahrenen Drifter vielleicht etwas Neues zu vermitteln.
Ich werde dabei bei den Basics beginnen und später immer mehr ins Detail gehen. Ich werde dazu nicht nur aus meinen eigenen Erfahrungen schreiben, sondern auch bereits geschriebene Literatur verwenden. Diese werden natürlich gekennzeichnet.
Im Heutigen ersten Beitrag dieser Serie werden ich auf häufige Anfängerfehler eingehen und diese möglichst gut aufzuarbeiten.
Tipps beim Chassis Zusammenbau, welche du Wissen solltest.
Du baust dein erstes Driftchassis zusammen, aber schlussendlich funktioniert es doch irgendwie so gar nicht? Folgende Probleme sind mir schon oft (ob bei mir selbst, oder bei Anderen) aufgefallen und diese möchte ich nun hier kurz ansprechen.
1. Es ist extrem wichtig, dass alle frei bewegende Teile sich auch wirklich frei bewegen können. Dies ist gerade beim Driften, hier wo so kleine Kräfte auf die Fahrwerksgeometrie wirken, besonders wichtig. Querlenker dürfen nicht klemmen. Sie sollten ohne Widerstand sich bewegen lassen. Das gleiche gilt für alle Kugelpfannen, Kugellager etc. Teflonshims oder extra spezielle Pins mit geringem Reibungswiderstand (z.B. von AXON) sind ebenfalls eine gute Investition.
2. Wenn man Schrauben ins Alu/Metall dreht, verwende immer einen Schraubensicherungskleber. Ansonsten kann es gut sein, dass nach paar Runden das Chassis auseinanderfällt. Ich spreche aus Erfahrung;)
3. Verwende die passenden Kugelpfannen. Kugelpfannen sollten sich ohne Spiel, aber auch ohne Widerstand, bewegen lassen. Es gibt Hersteller (Overdose) bei denen sind die Kugelpfannen nicht symmetrisch. Das bedeutet, sie passen nur in eine Richtung perfekt (auch wenn die andere Richtung auch nicht schlecht passt, ist aber nicht optimal. Das OD-Logo soll immer weg von dem Kugelkopf schauen). Auch sollte darauf geachtet werden, dass Schrauben, Dämpferstangen oder Turnbuckle nicht zu weit hineingedreht werden, da auch das die Pfannen blockieren kann. Man kann zwar auch dasselbe Prinzip nutzen, um Spiel zu minimieren, dies werde ich aber in einem späteren Beitrag thematisieren.
4. Es darf nichts Streifen. Weder am Boden, noch am Rad, noch an der Felge, noch am Motor. Dreht das Rad zb. nicht frei, kann das Chassis noch so gut eingestellt sein, es wird sich nicht gut fahren. Das Gleiche gilt, wenn die Karosserie streift. Jedes kleine Detail verschlechtert schlussendlich die Performance und ihr macht euer Leben selber schwierig.
5. Das Chassis sollte in den Dämpfer liegen. Nicht komplett ein gefedert, nicht komplett ausgefedert. Ebenfalls sollte nie die Fahrzeughöhe via den Ausfederwegbegrenzer eingestellt werden. Ist der Dämpfer komplett ausgefedert, kann er seine Arbeit nur in eine Richtung (einfedern) richtig verrichten. Ausfedern ist nicht möglich und resultiert oft in einem Kontrollverlust.
6. Die Liebe liegt im Detail. Meistens haben alle Chassis ihre kleinen Spezial «Probleme». So kann man beispielsweise bei einem MST RMX2.0 das Getriebe zerstören, wenn man den Bevel Gear holder verkehrt montiert(eine Seite ist mit einem kleinen Punkt gekenntzeichnet). Funktionieren tut anfangs alles, aber falls man ihn falsch einbaut, wird das Getriebe nach kürzester Zeit defekt sein. Dasselbe kann passieren, wenn man ein Bauteil hat mit vielen Setupmöglichkeiten. Genaues Hinschauen links und rechts ist dabei essentiell und verhindert oft Ratlosigkeit, warum es nun einfach nicht so läuft wie es laufen soll. Ein gutes Beispiel ist dafür die hinteren alu Knuckles von Overdose, auch weil die Erklärung nicht sehr detailliert darauf eingeht.
7. Kommen wir zu der Elektronik. Dabei ist es wichtig, dass bei der ersten Inbetriebnahme die Elektronik richtig angelernt wird. Das heisst, alle Trim-, EPA-(Endpunkteinstellung), Kurvenwerte auf 0, bzw auf 100% sind. Danach sollte der Regler angelernt werden, dies ist oft relativ ähnlich bei unterschiedlichen Reglern. Dazu sollte aber einfach kurz einen Blick in das Manual geworfen werden, denn dort ist dieser Vorgang immer beschrieben. Die Servo Endpunkte sollten auch eingestellt werden, dazu dient die EPA Funktion. Dies verhindert, dass das Servo sich überdruckt und somit kaputt gehen kann. Viele Gyros haben heute diese Funktion ebenfalls, da das Gyro den Input von der Fernsteuerung überschreibt und somit der Endpunkt nicht für das Gyro gilt. Wie die Endpunkte des Gyros angelernt werden, steht ebenfalls im Manual des jeweiligen Gyros.
Dies sind die wichtigsten Punkte, welche ich jedem Einsteiger sehr ans Herz lege. Habt iihr noch weiter Tipps? Lasst es mich doch in den Kommentaren wissen, so kann der Beitrag fortlaufen ergänzt werden.
Im nächsten Beitrag dieser Serie werde ich auf die Basics des Setups eingehen und meine persönliche Setuptipps dazu geben.